Außenansicht des Holzhausenschlösschens © Walter Dorn

Heinrich Heine – An einen Politischen Dichter

Eine musikalische Lesung mit Judith Jakob und Joachim Jezewski
  • Mittwoch, 19. Juni 2024 – 19.30 Uhr

Holzhausenschlösschen
Justinianstraße 5
60322 Frankfurt am Main

Heinrich Heine (Lithographie von Eduard Kaiser, 1838) © Wikimedia Foundation (gemeinfrei)

Eintritt € 14,- (Parkett, Reihe 1-5) / € 10,- (Parkett, Reihe 6 und Fensterbänke) / € 5,- (Empore, eingeschränkte Sicht)

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„Angst ist bei Gefahr das Gefährlichste“
Heinrich Heine

Heinrich Heine wurde 1797 als Harry Heine in Düsseldorf geboren und starb 1856 im Pariser Exil. Er gilt als „letzter Dichter der Romantik“ und gleichzeitig als deren Überwinder. Er machte die Alltagssprache lyrikfähig, erhob das Feuilleton und den Reisebericht zur Kunstform und verlieh der deutschen Sprache eine zuvor nie gekannte, elegante Leichtigkeit. Als politisch engagierter Journalist, Essayist, Satiriker und Polemiker wurde er ebenso bewundert wie gefürchtet.

Im monarchistischen Deutschland wurden seine Werke ab 1835 verboten; hundert Jahre später verbrannten die Nazis „die Judensau Heine“ öffentlich. Das Gedicht um die „Loreley“ durfte nur mit dem Vermerk „Dichter unbekannt“ gedruckt und gesungen werden. Der bekannte Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki hat über den Schriftsteller gesagt: „Was immer Heine publizierte, er wurde geschätzt und bewundert, verabscheut und bekämpft. Es verschaffte ihm neue Feinde und freilich immer auch neue Freunde. Er wurde gehasst wie kein deutscher Dichter vor ihm, er wurde geliebt wie nur sehr wenige Poeten vor und nach ihm.“

Judith Jakob und Joachim Jezewski begeben sich in dieser musikalischen Lesung mithilfe seiner Gedichte, Briefe und Schriften auf Heines Spuren, von der Düsseldorfer Kindheit an bis zum Exil in Paris, wo Heine nach langer Krankheit schließlich fern der geliebten Heimat starb. Sie geben dem politischen Dichter und Essayisten Heine, dem präzisen Beobachter seiner Zeit Raum, ohne aber die romantische Seite und seinen Witz außer Acht zu lassen.

Die Musik besteht zum größten Teil aus original Heine-Vertonungen u.a. von Schumann, Liszt, die aber in diesem Fall ohne Gesangsstimme für sich stehen. Dazu kommen eigene Gedicht-Vertonungen.

Judith Jakob und Joachim Jezewski im Holzhausenschlösschen © Alexander Englert

Die Mitwirkenden


Judith Jakob studierte Gesang, Schauspiel und Tanz an der Folkwang Universität der Künste Essen. Im Anschluss an ihre Ausbildung spielte sie ein Jahr in Wien in der Uraufführung des Musicals „Mozart!“ mit und wechselte anschließend für zwei Jahre als Schauspielerin ins Festengagement an das Stadttheater Heilbronn. Seit 2002 wohnt sie in Köln und ist freiberuflich als Schauspielerin, Musicaldarstellerin, Sängerin und Sprecherin (u.a. WDR, Deutschlandfunk) tätig; auch steht sie regelmäßig vor der Kamera.

Sie gastierte in vielen verschiedenen Rollen an den Wuppertaler Bühnen, an der Dresdner Staatsoperette, am Staatstheater Braunschweig, der Bonner Oper, dem Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen, am Stadttheater Krefeld, am Prinz-Regent-Theater Bochum, am Gostner Hoftheater Nürnberg oder am Mainzer Staatstheater. 2011 bis 2014 war sie Mitglied des Kabarett-Trios Proseccopack, das seine Heimat im Düsseldorfer Kom(m)ödchen hatte und auf verschiedenen Bühnen quer durch die Republik Erfolge feierte. 2012 wurde das Programm „Frau der Ringe“ mit dem Leipziger Löwenzahn, dem Preis der Leipziger Lachmesse, ausgezeichnet. Seit 2015 steht sie an der Seite von Melanie Haupt in den selbst produzierten Kabarett-Theaterabenden „Frauen an der Steuer“ (bis 2021) und aktuell „La Pharmiglia – organisiertes Gebrechen“ auf der Bühne.

2007 brachte zusammen mit Joachim Jezewski die musikalische Lesung „Sei klug und halte dich an Wunder“ (seit 2014: „Die Nachtigall in meinem Garten schweigt“), eine Hommage an die Dichterin Mascha Kaléko, auf die Bühne, die sie 2009 auch als CD produziert haben. Weitere gemeinsame Abende sind eine musikalische Lesung mit Texten von Heinrich Heine, sowie andere themenbezogene Lesungen. 2021 produzierte Judith Jakob mit Hilfe des NRW Stipendiums während der Corona-Krise eine weitere CD mit Texten von Mascha Kaléko, diesmal eine rein musikalische CD mit Eigenvertonungen der Gedichte: „Nacht ohne Schlaf – Judith Jakob singt Mascha Kaléko“.

Joachim Jezewski, geboren 1962, studierte Schulmusik, Philosophie und Musikwissenschaft. Seit 1980 ist er Musikalischer Leiter und Schauspieler beim „Kleinen Theater Brühl“, seit 1983 Klavierdozent an der Kunst- und Musikschule Brühl und seit 1984 ständiger Pianist des „MGV Eufonia Brühl“. Ein Jahr später gründete er das Ensemble für Neue Musik „Antiphonae“, dessen musikalischer Leiter er ebenfall ist. Als gefragter Klavierbegleiter hatte er weltweite Auftritte (u.a. Spanien, Frankreich, China, Namibia, Kanada) und wirkte an zahlreichen Funk- und Fernsehproduktionen mit. Er konzipiert und schreibt eigene Rezitationsprojekte und Theatermusiken, führte mit dem Bariton Martin Lindsay u.a. Schuberts „Winterreise“ auf und wirkte als Bühnenmusiker im Theater der Keller in Köln (u.a. in „Non(n)sense“, im Hildegard Knef-Stück „Für mich soll’s Rote Rosen regnen“ und im „Klüngelpütz“).

Gesamtleitung: Frankfurter Bürgerstiftung
Förderer: Freundes- und Förderkreis der Frankfurter Bürgerstiftung

Freundes- und Förderkreis der Frankfurter Bürgerstiftung